Im Schlussspurt werden noch einmal heftig die eigenen Botschaften getwittert. Als aufmerksamkeitsstarke Anlässe nutzen alle Kandidaten die TV-Talkrunden besonders gerne.
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Twitter gehört zur Jobbeschreibung für Spitzenkandidaten, außer man ist Merkel oder 75+
WeiterlesenTwitter Community kommentiert am häufigsten GroKo und R2G – Indiz für die nächste Koalition im Bund?
WeiterlesenDie Parteienlandschaft ändert sich, somit auch der Koalitionspoker. Im neuen Bundestag sitzen ab Herbst wahrscheinlich sechs Parteien. Frische Koalitionsoptionen werden dann nicht nur denkbar, sondern zunehmend notwendig.
Diese „Koalitionsfarbspiele“ werden auch in den sozialen Medien intensiv diskutiert. Eine Twitter-Analyse zeigt, dass die User im Netz am häufigsten Rot-Rot-Grün und die große Koalition erwähnen. Interessanterweise schlägt R2G die regierende GroKo sogar um über 4.000 Tweets. Für die einen sind dies Wunschkoalitionen, für die anderen Schreckgespenster.
Im zeitlichen Verlauf fallen deutliche Höhepunkte auf. Die Intensität der Diskussion auf Twitter korreliert mit dem Ausgang der Landtagswahlen und gesellschaftspolitischen Diskussionen. In der Tat haben die letzten vier Landtagswahlen unterschiedliche Koalitionen an die Macht gebracht. Klare Anlässe, um die Optionen und Ergebnisse auf Twitter zu kommentieren:
Zudem greift die Twitter Community die mediale Berichterstattung auf und spekuliert im Netz über Koalitionsoptionen wie z.B. die Ampel aus SPD, FDP und Grünen oder Jamaika aus CDU, FDP und Grünen.
Am Beispiel von R2G wird deutlich: In der öffentlichen Debatte geht von der Landespolitik eine Signalwirkung für den Bund aus. Die rot-rot-grüne Regierung im Land Berlin ist Thema im Netz und zudem Treiber für die Diskussion auf Bundesebene. Gleichzeitig verlieh Sigmar Gabriels Teilnahme am rot-rot-grünen Treffen im Bundestag im Oktober der R2G-Debatte im Bund neuen Antrieb. In der ersten Jahreshälfte von 2017 ist die Diskussion auf Twitter stark abgeflacht. Trotzdem wird R2G in absoluten Tweets noch immer häufiger kommentiert als die anderen Koalitionsoptionen jenseits der großen Koalition.
Die AfD dominiert in der Debatte auf Twitter mit 46,3% – wird hier eine Mücke zum Elefanten?
WeiterlesenWer in der Politik Aufmerksamkeit erregen möchte, muss klar seine Meinung kundtun und in Debatten präsent sein. Dies gelingt besonders dann gut, wenn man andere über sich sprechen lässt, so wie es derzeit die AfD tut – auf Twitter.
In einer Analyse der Twitter-Aktivitäten rund um die Parteien sticht die AfD ganz klar hervor. Obwohl selbst relativ wenig auf Twitter aktiv, erhält die AfD eindeutig die größte Anzahl an Erwähnungen Dritter auf Twitter.
Das verwundert nicht, schließlich ist die AfD mit ihren provokanten Themen und Positionen in aller Munde. Wenn aber eine noch relativ kleine Partei es über einen längeren Zeitraum schafft, auf Twitter eine Dominanz gegenüber den anderen Parteien aufzubauen, so sollte das in Zeiten von Fake-News, Trolls und sonstiger manipulativer Online-Meinungsmache ein deutliches Warnsignal an die etablierten Parteien und an die Wähler sein. Wird die AfD größer gemacht als sie eigentlich ist?
Tatsächlich muss man genauer auf die Zahlen schauen, auf deren Inhalte und Qualität der Erwähnungen. Spiegeln die Daten wirklich Zustimmung für die Botschaften wider, oder sind es eher Scheinmehrheiten? Den Schluss, dass die AfD tatsächlich erfolgreicher als die etablierten Parteien über Twitter kommuniziert, kann man zumindest nicht ohne Weiteres ziehen.