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#Twitterinsights 4: Inhalte der Spitzenkandidaten
- In der heißen Phase des Wahlkampfs dominieren tagesaktuelle Themen die Tweets der Spitzenkandidaten.
- Besonders die zahlreichen TV-Auftritte und politischen Talkrunden werden von allen Kandidaten genutzt, um die eigenen Inhalte und Botschaften noch einmal direkt und gezielt zu senden, bzw. die Fehler der anderen zu kommentieren.
- Twitterstil, Ton und die geteilten Inhalte variieren dabei stark von Kandidat zu Kandidat.

- Martin Schulz twittert nahezu Hashtag-frei. Außerdem verfasst er stets eigene Beiträge und retweetet nicht.
- Schulz´ Tweets sind die digitale Verlängerung seiner Wahlkampftour durch Deutschland, daher dominieren seine Wahlkampfauftritte auch seinen Twitter-Kanal.
- Die Grundstimmung seiner Tweets ist positiv.
- Ein repräsentativer Tweet (wohlgemerkt ohne Hashtags): „Voller Platz in Hamburg! Und ein Unterstützer war sogar aus Würselen dabei. Vielen Dank Euch! Gemeinsam schaffen wir mehr Gerechtigkeit.“
- Beide Spitzenkandidaten der Grünen berichten häufig über ihre Wahlkampfauftritte.
- Cem Özdemir pflegt einen vielfältigen und ausgewogenen Twitter-Auftritt: Er variiert eigene Beiträge und Retweets.
- Seine inhaltlichen Schwerpunkte liegen auf Klima- und Umweltthemen sowie der Türkei.
- Beide kommentieren zudem aktuelle Ereignisse und Fernsehauftritte. Besonders heftig wird dabei die CSU kritisiert, insbesondere Verkehrsminister Dobrindt.
- Angesichts von Diesel-Gate und Fibronil-Skandal rücken die grünen Spitzenkandidaten den Verbraucherschutz in den Vordergrund.
- Katrin Göring-Eckardt verwendet nach Alice Weidel die meisten Hashtags.
- Im Vergleich zu Özdemir ist Göring-Eckardt in ihren Tweets angriffslustiger als Özdemir: „Na, wohin will er denn nun?! #Drehhofer #Obergrenze“

- Sahra Wagenknecht und Dietmar Bartsch kritisieren in ihren Tweets vor allem die Bundesregierung und arbeiten sich regelmäßig an Angela Merkel und der SPD ab.
- Wagenknecht legt dabei einen besonderen Fokus auf außenpolitische Themen, wie zum Beispiel Waffenexporte nach Saudi-Arabien und die deutsche Reaktion in Bezug auf die Türkei. („Kopf-ab-Diktaturen am Golf“, #Erdogan)
- Interessante Aufgabenteilung: Während Dietmar Bartsch vor allem über sich selbst twittert, das heißt über seine Wahlkampfveranstaltungen, Medienauftritte oder Alltagserlebnisse, so geht Wagenknecht in ihren Tweets kaum auf ihre Wahlkampfauftritte ein.
- Sahra Wagenknecht retweetet auch nicht, sondern formuliert ausschließlich eigene Beiträge.

- Lindner ist ziemlich faul, was eigene Tweets angeht: Er retweetet vor allem Beiträge mit positiven Äußerungen über ihn bzw. die FDP.
- Seine Schwerpunkte liegen vor allem in der Vermarktung seiner Wahlkampfveranstaltungen, Interviews und TV-Auftritte.
- Gerne kommentiert Lindner auch seine Gegenkandidaten während ihrer Fernsehauftritte. Ein Paradebeispiel ist seine Kritik am "großen" TV-Duell: „Wieso gab es beim #TVDuell NICHTS zu Bildung, Digitalisierung, Euro, Energie, Klima, Innovation, Bürokratie? CL“
- Auch wenn Christian Linder sehr viel zu unterschiedlichen Themen twittert, sind Digitalisierung und Bildung seine Lieblingsthemen.

- Alice Weidel ist mit Blick auf Hashtags das Gegenbeispiel zu Schulz: Sie verwendet die Hashtags #AfD und #TrauDichDeutschland inflationär.
- Gerne arbeitet sie zudem mit Infografiken und Wahlkampfplakaten der AfD.
- Da Alexander Gauland keinen eigenen Twitterkanal hat, wirbt Weidel oft für dessen Wahlkampfauftritte.
- Inhaltlich setzt sie darauf, sich und ihre Partei vom politischen Establishment abzugrenzen. Wenig überraschend ist der Tenor ihrer Tweets sehr negativ und der Diskurs oft polemisch.
- Die Themenklassiker Flucht und Migration stehen in ihren Tweets eindeutig im Mittelpunkt: „#AliceWeidelLive zum #TVDuell: Um es klar zu sagen: Wer #Merkel wählt, wählt millionenfachen #Familiennachzug! #TrauDichDeutschland: #AfD“
